ERASMUS+ goes Virtual

Wir schreiben das Jahr 2021. COVID-19 hat die Schulen fest im Griff und alle außerunterrichtlichen, internationalen Veranstaltungen sind der Pandemie zum Opfer gefallen. Alle internationalen Veranstaltungen? Nein, die Klasse WGEA trotzte dieser Entwicklung und stand auch weiterhin mit ihren internationalen Partnern in engem Austausch.

Italien Italien

Im November 2021 stand das internationale Projekttreffen des ERASMUS+ Projektes „Democracy Matters!“ in Italien auf dem Stundenplan. Die Anreise fiel im Gegensatz zu früheren Treffen jedoch deutlich kürzer aus. Aufgrund der allgemeinen Reisebeschränkungen tauschten sich die über 100 Schüler aus Italien, Griechenland, der Tschechischen Republik, Nordirland, Norwegen und natürlich der ASS dieses Mal im virtuellen Raum aus. An drei Projekttagen beschäftigten sich die Schüler mit dem Recht auf Menschenwürde und der menschlichen Integrität in den teilnehmenden Ländern und setzen sich auch mit den vorherrschenden Einschränkungen und Verletzungen dieser Rechte auseinander. Die Arbeitssprache war, wie auch bei den vorangegangenen realen Treffen, Englisch.

Ausgestattet mit eigenen Schülertablets galt es zunächst verschiedene Themen zu recherchieren. Anschließend wurden die Ergebnisse in den internationalen Arbeitsforen präsentiert und diskutiert und final in eigenen Videos der Schüler verarbeitet. Gemeinsam mit einer italienischen Journalistin wurden auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Menschenrechte und die Situation junger Menschen im Besonderen beleuchtet.

 

Den begleitenden Lehrkräften Karen Raff und Stephanie Hall war es jedoch auch wichtig, das Thema für die Schüler greifbar und erlebbar zu machen. Deshalb wurde bereits im Vorfeld des Projektes mit dem Bewegungszentrum Pfulp Kontakt aufgenommen, das der ASS leihweise Blindenstöcke, Rollstühle und Tandemfahrräder zur Verfügung stellte, mittels derer an Stationen der Alltag seh- und körperbehinderter Menschen simuliert werden konnte. Die Schüler lernten z.B. welche Hindernisse aus der Sicht von seh- oder körperbehinderten Menschen im Schulhaus zu überwinden sind oder auch wie schwierig sonst einfache Handgriffe des Alltags, wie das Einschenken eines Glas Wasser, die Bedienung des Kaffeeautomaten oder das Aufschließen eines Schließfaches plötzlich werden können, wenn das Augenlicht ausfällt. Dank der Unterstützung weiterer Kollegen konnte darüber hinaus auch die die paralympische Sportart „Goal Ball“ in der Sporthalle ausgetestet und bei einer „blinden“ Runde als Beifahrer auf dem Tandem das Vertrauen in die Mitschüler erprobt werden. 

Zum Abschluss der spannenden Tage stand eine Podiumsdiskussion mit betroffenen Personen an, in der die Schüler erneut viel über den Alltag körperlich eingeschränkter Personen lernen und viele Fragen stellen konnten. 

Wir bedanken uns an dieser Stelle für die großartige Unterstützung unserer Administratoren, ohne die eine dreitägige Onlinetagung dieser Größe nicht möglich gewesen wäre. Des Weiteren geht unser herzlicher Dank an das Bewegungszentrum Pfulp und an die Kollegen Schuler, Brandes, Bauer, Eisele und Kesselring, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung unseres ersten virtuellen ERASMUS+-Treffens so tatkräftig unterstützt haben. 

Karen Raff