Die Charity-Friedensaktion der ASS

„Frieden ist nicht alles. Aber ohne Frieden ist alles nichts.“ Mit diesen berühmten Worten unterstrich Willy Brandt 1981 in einer Rede die Bedeutung des Friedens. Auch die Schüler und Lehrer bei uns an der ASS sind davon überzeugt, dass Frieden das höchste Gut sei, das wir haben. Der aktuelle Krieg in der Ukraine lässt daher niemanden an unserer Schule kalt. Um ein Zeichen für den Frieden zu setzten und die Kriegsopfer im Rahmen der schulischen Möglichkeiten zu unterstützen, stellten die Lehrerinnen Petra Haller, Julita Serafigos, Heike Weiß, Sarah Bauer und Anita Omercehajic gemeinsam mit der Schülervertretung SMV eine Charity-Losaktion auf die Beine. Mit großem Engagement verkauften die Schülervertreter hierfür zwei Wochen lang während der Unterrichtspausen Lose à zwei Euro an ihre Mitschüler und im Lehrerkollegium. Arda Katlan aus der Berfusschulklasse 1KG1 erwarb am Stand der SMV gleich für stolze 20 Euro Lose. Seinen Großeinkauf begründete er mit den Worten: „Bevor ich das Geld für Konsum ausgebe, soll es lieber jemandem zugute kommen, der es wirklich braucht. Denn ich finde diese Aktion unserer Schule toll und mir ist es wichtig, mit meinem Geld diejenigen Menschen zu unterstützen, die wegen des Krieges aus der Ukraine fliehen mussten.“

Arda und allen anderen Teilnehmern der Charity-Aktion winkten besondere Preise, die sich unser Lehrerkollegium überlegt hatte. Die Losfee zog dann 55 Hauptgewinner, die entweder mit vielfältigen Aktivitäten unter dem Motto „Rent a teacher“ belohnt wurden oder mit Sachgewinnen, finanziert aus den Lehrer-Geldbeuteln. Beispielweise stellten sich Lehrkräfte als Personal Coach zur Verfügung und absolvierten gemeinsam mit Gewinnern eine Golfstunde auf dem Kirchheimer Golfplatz, ein Fitness-Training, eine Mountainbike-Tour mit fachmännischem Bike-Check oder einen Taekwondo-Schnupperkurs. Andere Lehrer luden einen Gewinner und dessen Freunde zu einer gemeinsamen amüsanten Aktivität ein,  wie eine Runde Minigolf, eine Radtour oder eine Tretbootfahrt auf dem Stuttgarter Max-Eyth-See. Selbstverständlich ließen sich auch die beiden Schulleiter Martin Zurowski und Markus Müller nicht lumpen und stifteten als Gewinn einen Bowling-Abend, bei dem sie selbst gegen einen Gewinner und dessen Team antreten. Und ausgerechnet diesen Preis gewann der spendefreudige Arda Katlan, der seinen Preis mit den Worten kommentierte: „Das wird eine coole Erfahrung, da ich die Lehrer mal außerhalb des Klassenzimmers kennenlerne.“ Als Mitspieler wählte er zwei Klassenkameraden und überraschenderweise auch seine Gesamtwirtschafts-Lehrerin Heike Weiß, die schmunzelnd einwarf: „Wir werden nochmal extra trainieren gehen, damit wir den beiden Schulleitern keine Chance an der Bowlingbahn lassen."

Einen besonderen Preis stiftete auch unser Kunst-Lehrer, der ein überlebensgroßes Tusche-Portrait für einen Gewinner erstellte. Aber auch intellektuelle Preise lagen in der Lostrommel, wie z.B. eine Partie Schach gegen einen Lehrer, versüßt mit Kaffee und Kuchen, um dem Schüler die Niederlage zu versüßen. Oder ein Crash-Kurs für die Fächer BWL und SuK, inklusive einer - wahrscheinlichen notwendigen - Kaffee-Flatrade. Andere Lehrer sorgten für kulinarische Preise, indem sie z.B. Cake Pops oder Donauwelle, Quiche Lorraine, Panini oder Focaccia zubereiteten. Erholung vom anstrengenden Schulalltag versprachen eine Wellness-Auszeit in der Therme Beuren, ein gemeinsames Frühstück in der Nürtinger Zentralbar oder ein Filmabend für die ganze Klasse. Nicht zugeben würden die Lehrer natürlich, dass es auch pädagogisch weniger anspruchsvolle Shopping- und Streaming-Gutscheine zu gewinnen gab, die aber vermutlich eben deshalb bei den jungen Gewinnern großen Jubel auslösten.

Unterstützt wurde die ASS-Charity-Aktion von der Firma „Ritter Sport“, die 700 Stück Schokolade sponserte. So konnten auch alle Teilnehmer, deren Nummer nicht von der Losfee gezogen wurde, mit einer süßen Überraschung für ihr finanzielles Engagement belohnt werden.

Am 14. Juli kam es dann zur feierlichen Scheckübergabe in Höhe von 500 Euro an das Netzwerk für (ehrenamtliche) Flüchlingsarbeit in Nürtingen – kurz NFANT. Dieser Verbund ehrenamtlicher Flüchtlingsinitiativen unterstützt mit seiner Arbeit und dem gespendeten Geld die aus der Ukraine geflüchteten Menschen bei den Herausforderungen im hiesigen Alltag, also z.B. bei der Wohnungssuche und behördlichen Registrierung, bei der medizinischen Unterstützung, dem Erlernen der Sprache und der Integration. Stellvertretend für NFANT nahm ihre Sprecherin Marion Nau den Scheck entgegen und auch die Bürgermeisterin der Stadt Nürtingen, Annette Bürkner, war für diesen feierlichen Anlass auf dem Säer zugegen. Beide würdigten und bedankten sich herzlich für das Engagement der Schüler und Lehrkräfte, die so ein Zeichen für den Frieden setzten und das Zitat Willy Brandts mit Leben füllten.

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