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Jagd nach dem Hacker - Escape Room zum Umgang mit Social Media

Wie übersetzt man eigentlich „Social Media“ am treffendsten ins Deutsche? Soziale Medien oder besser asoziale Medien? Diese Frage veranschaulicht die Kontroversität dieser neuen Medien. Einerseits verbinden sie Menschen miteinander, regen zum kommunikativen Austausch an und können inspirieren. Anderseits bringen sie Nachteile und Risiken mit sich: Die Kommunikation bleibt nur oberflächlich, die Profile sind häufig wenig authentisch, Fake News werden rasant verbreitet und das eigene Selbstbild kann leiden. Daher ist es wichtig, den Umgang mit Social Media zu reflektieren, um diese Medien bewusst und kritisch zu nutzen. 

Mit diesem Ziel nahm die Klasse WGEA am 27. März 2025 an einem besonderen Projekt teil: einem digitalen Escape Room. Geleitet wurde er nicht von unseren Lehrern, sondern von einem externen Experten der Landeszentrale für politische Bildung. Zu Beginn reflektierten wir, wie wir bisher privat mit dem Internet umgehen. Fragen wie „Wie nutze ich das Internet im Alltag?“ oder „Wie verhalte ich mich in sozialen Medien?“ ermöglichten uns einen persönlichen Einstieg ins Thema.

Anschließend begann der tatsächliche Escape Room. Dabei handelte es sich nicht um einen klassischen Raum, aus dem man entkommen musste, sondern um ein digitales, gruppenbasiertes Rätselspiel. Ziel war es, den drohenden Angriff eines Hackers zu stoppen. In 45 Minuten sollte dessen groß angelegter Shitstorm starten. Aber gegen wen? Fünf potentielle Targets befanden sich in seiner Hand - eine Sportlerin, ein YouTuber, eine Musikerin, ein Journalist und eine Politikerin. Unsere Mission war es, die richtige Zielperson zu identifizieren und vor dem Shitstorm zu retten. Die Klasse wurde dafür in mehrere Gruppen aufgeteilt, von denen jede eine mögliche Zielperson analysierte. Erschwert wurde unsere Herausforderung durch Zeitdruck, da wir nur die 45 Minuten bis zum Hackerangriff zur Verfügung hatten.

In diesem Zeitfenster musste jede Gruppe am Laptop versteckte Hinweise sammeln und kombinieren, Informationen analysieren und Aufgaben lösen. Dabei kam es besonders auf Teamarbeit an. Denn nur, wenn wir die digitalen „Puzzlestücke“ teilten, konnte die Cyberattacke verhindert werden.  Eine dieser Aufgaben war zum Beispiel, dass wir versuchten anhand einer Karte, auf der ein Weg abgebildet war, passende Symbole logisch miteinander zu verbinden und so den Weg zu vervollständigten. Während des Spiels gab es immer wieder Videos und kleine Botschaften des Täters. Gefragt waren also Scharfsinn, Kreativität und Interaktion. Die Klasse arbeitete hochmotiviert und konzentriert zusammen und dieser Teamgeist führte schließlich dazu, dass wir den Hacker erfolgreich stoppten.

Nach der Mittagspause wartete der zweite Projektteil. Diesmal traten die Gruppen gegeneinander an und spielten Tabu mit Schlüssel- und Fachbegriffen zu Social Media. Dabei versuchte jeweils ein Schüler seinen Teamkameraden diese Begriffe zu umschreiben - allerdings waren dabei der Begriff selbst und bestimmte Hilfswörter tabu. Das Team, das die meisten Schlüsselbegriffe unter Zeitdruck richtig erschloss, hatte gewonnen. Das Spiel sorgte erneut für Gruppendynamik, denn die konkurrierenden Gruppen der WGEA ließen sich voller Begeisterung auf den Wettbewerb ein.

Im dritten Projektteil setzten sich die Gruppen arbeitsteilig mit Social Media-Herausforderungen, wie Fake News, Hate Speech, Datenschutz, Kommerzialisierung im Netz, Influencer und Netzidentität näher auseinander. Aus Videos und Internetseiten verschafften wir uns zunächst einen Überblick, arbeiteten die wichtigsten Informationen heraus und fassten diese dann auf einer Seite des Dashboards zusammen. Unsere jeweiligen Ergebnisse präsentierten wir der Klasse in einem Kurzvortrag, um so das Bewusstsein für den sicheren Umgang mit digitalen Medien zu festigen.

Ungewöhnlich war unsere Arbeitsweise während des Projekts. Denn anstelle von Stift und Papier kamen konsequent die Schulnotebooks zum Einsatz und moderiert wurde das Event nicht vor Ort, sondern online von einem Referenten aus Hamburg. Aber dieses digitale Format passte nicht nur zum digitalen Thema der Schulung, sondern bot uns eine interessante methodische Abwechslung und funktionierte reibungslos.  

Rückblickend war der Escape Room unterhaltsam und brachte der Klasse auch einiges bei: Wir konnten auf spannende Art und Weise lernen, wie wir sicher und bewusst mit Social Media umgehen. Neben dieser Medienkompetenz war es ein tolles Gruppenerlebnis, bei dem wir unsere Teamfähigkeit, Problemlösungsfähigkeit und Kommunikation schulten.

Dan Cotelea und Daniel Saam (WGEA)

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