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Ob schwarz oder weiß, ob arm oder reich, wir sind alle gleich – das Zeitungsprojekt der Wirtschaftsschulklassen WS1A und WS1B

„Der Sekundenzeiger der Geschichte“ und „die Konserve der Zeit“ – so bedeutungsvoll bezeichneten der Philosoph Arthur Schopenhauer und der Schriftsteller Karl Kraus unser traditionellstes Informationsmedium. Was sie dabei meinten? Natürlich die Zeitung. Dennoch geht die Zahl der Zeitungsleser kontinuierlich zurück. Aber nicht an der ASS. Denn bei uns liegen nicht nur jeden Tag druckfrische Exemplare der Nürtinger Zeitung im Lehrerzimmer und an unserer Lesestufe im Foyer für die Schüler aus. Vielmehr pflegen wir seit vielen Jahren das Projekt „Zeitung in der Schule“. Auch dieses Jahr haben wieder zwei Klassen teilgenommen, die WS1A und WS1B, begleitet von ihren beiden Deutschlehrerinnen Julia von Cube und Alexandra Fouki. Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen für ein wichtiges Medium zu begeistern, dessen Popularität allmählich schwindet. Außerdem sollten Text- und Leseverständnis gefördert sowie die Unterschiede und der Wert der Zeitung gegenüber sozialen Medien bewusst gemacht werden.

Teilnahmevoraussetzung war ein Foto oder Video der Klasse, das die teilnehmenden Schüler auf kreative Art und Weise vorstellen sollten. Die WS1A entschied sich für ein gemeinsames Foto im Klassenzimmer mit der Nürtinger Zeitung kurz vor ihrer Morgenlektüre. Die WS1B drehte ein Video vor dem Schulhaus, bei dem die Jugendlichen ihre internationalen Wurzeln betonten, verbunden mit der Message: „Ob schwarz oder weiß, ob arm oder reich, wir sind alle gleich.“ Diese Gleichheit aller Menschen veranschaulichten sie mithilfe eines Plakats, das Menschen unterschiedlicher Hautfarbe zeigt, die aber dasselbe Blut vereint. Das Video überzeugte die Jury der NTZ so sehr, dass die Klasse mit Kinogutscheinen für alle Schüler belohnt wurde

Während des Projekts beschäftigten sich die Klassen unter anderem mit dem Thema „Fake News“ anhand des ehemaligen Präsidenten Donald Trump und dessen Konflikt mit Twitter. Außerdem untersuchten sie alte Zeitungsartikel, indem sie diese in unterschiedliche Abschnitte unterteilten, sich Überschriften überlegten, unbekannte Wörter nachschlugen, Fragen an den Zeitungsartikel stellten oder diese beantworteten. Eine kreativere Aufgabe war es, einen eigenen Kommentar zu einem solchen Zeitungsartikel zu verfassen. Nicht zuletzt erstellten beide Klassen ein Zeitungsportfolio, bei dem die Schüler täglich jeweils einen Artikel aussuchten, der sie besonders interessierte. Diese Artikel fassten sie anschließend zusammen und begründeten, was ihr Interesse geweckt hatte. Zudem stattetet der Redakteur Andreas Warausch von der Nürtinger Zeitung den beiden Klassen einen virtuellen Besuch ab. Dabei konnte die Jugendlichen Fragen an den Journalisten stellen, wie z.B. „Wie oft hat denn ein Journalist mit der Polizei zu tun?" oder "Wie sehr prägt der Beruf des Journalisten eigentlich Ihren Alltag und Ihr privates Denken?“. Selbstverständlich wollten die Schüler auch wissen, wie viel ein Journalist eigentlich verdient und welches Auto er fährt.“

Am Ende des vierwöchigen Projekts waren die Schüler froh darüber, im Unterricht erstmal keine Zeitung mehr in die Hand nehmen zu müssen. Gleichzeitig waren sie sich aber auch einig darin, dass sich ihre Teilnahme an dem Zeitungsprojekt auf alle Fälle gelohnt habe - und das keineswegs nur wegen des gratis-Kinobesuchs, gesponsert von der Nürtinger Zeitung. Vielmehr wurde allen Teilnehmern bewusst, dass man einer Zeitung mehr Glauben schenken kann als allen sozialen Medien und dass es sich lohnt, auch in Zukunft hin und wieder eine Zeitung aufzuschlagen.

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