Migration ist ein globales Phänomen, das seit Jahrhunderten die Entwicklung von Gesellschaften prägt. Auch im heutigen Deutschland spielt es eine zentrale Rolle im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Diskurs. Aufgrund dieser Bedeutung fand am 4. Juli im Rahmen des „Global Studies“-Unterrichts an der Albert-Schäffle-Schule ein Workshop über Emigration und Immigration in Deutschland statt. Daran nahmen die beiden internationalen Klassen WGEA und WGJ1A teil. Organisiert von Frau Nagel, mit Unterstützung von Frau Hall und Herrn Kesselring, und durchgeführt von zwei Moderatorinnen vom Stuttgarter Haus der Heimat, wurden die historischen und aktuellen Aspekte des Themas beleuchtet.
Fokus auf Osteuropa
Nach einer herzlichen Begrüßung von Diane und Jana, den beiden Moderatorinnen, setzten wir uns zu Beginn des Workshops intensiv mit den drei zentralen Begriffen Migration, Emigration und Immigration auseinander. Danach widmeten wir uns einem historischen Rückblick auf die Vertreibung der deutschen Minderheiten aus osteuropäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Dafür hatten Diane und Jana eine große osteuropäische Karte zur Veranschaulichung mitgebracht. Besonders hervorgehoben wurden die Schicksale der Ungarndeutschen, die ab 1945 ihre Heimat verlassen mussten. Durch anschauliche Erzählungen konnten wir die schwierigen Lebensumstände der 12 bis 14 Millionen deutschen Vertriebenen nachvollziehen und lernten die Hintergründe und Ursachen für ihre Vertreibung.
Ebenso befassten wir uns mit der aktuellen Flüchtlingssituation, insbesondere mit Asylbewerbern aus Syrien. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Asylrechts und die Herausforderungen der Integration wurden ausführlich besprochen. Dabei lernten wir, dass Migration ein fortwährendes Thema ist, das immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt.
Aktive Mitarbeit und Gruppenarbeit
Eine methodische Besonderheit des Workshops war unsere Arbeit in Kleingruppen. Jede Gruppe beschäftigte sich intensiv mit individuellen Lebensgeschichten von Migranten und Flüchtlingen. Diese persönlichen Beispiele halfen uns, die historischen und aktuellen Zusammenhänge der Emigration und Immigration in Deutschland besser zu verstehen.
Danach präsentierten sich die Gruppen gegenseitig ihre jeweiligen Ergebnisse und tauschten so das neu gewonnene Wissen aus. Diese Präsentationen fassten die Geschichte der Migration in Deutschland zusammen, ordneten sie auf einem Zeitstrahl ein und verdeutlichten die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Betroffenen. Der Zeitstrahl war dabei ein besonderes Highlight, denn er führte uns vor Augen, dass Migration schon immer ein gesellschaftliches Thema war.
Der Workshop endete mit einer kleinen Fragerunde, die alle offen gebliebenen Fragen beantwortete, und mit dem überraschenden Besuch eines Paparazzos, der enthusiastisch Fotos von den Teilnehmern schoss.
Fazit
Der Workshop erwies sich als voller Erfolg und als bereichernde Erfahrung für uns. Wir arbeiteten ebenso selbstständig wie motiviert und pflegten dabei den klassenübergreifenden Austausch. Die thematische Mischung aus historischen Einblicken und aktuellen Bezügen ermöglichte uns ein tiefgründiges Verständnis der Migrationsprozesse. Dabei verbesserten wir nicht nur unser Wissen über das komplexe Mitgrationsthema, sondern stärkten auch unser Einfühlungsvermögen und unsere Empathie für die Migranten und ihr Schicksal.
Tom Pfeiffer und Tyonna Heimann (WGEA)