„Was mache ich bloß nach der Schule?“ – Der Berufsinformationstag

Es gibt so viele Ausbildungen und Studiengänge – wie soll ich da bitte den passenden Weg für mich finden? Und bei welchem Unternehmen bewerbe ich mich am besten?“ Diese wegweisenden Fragen treiben viele Jugendliche im Landkreis Esslingen um. Wir von der ASS unterstützen unsere Schüler bei diesem schwierigen Übergang ins Arbeitsleben auf vielfältige Art und Weise. Einer unserer Wegweiser, um die passende Ausbildung zu finden, ist der jährliche „Berufsinformationstag“. Organisiert wird er von den Lehrkräften Sonja Edosa, Jutta Heinzmann und Fabian Stöckle.

Zum zweiten Mal nach Corona konnte der Berufsinfotag wieder vor Ort stattfinden. Unser helles und großzügiges Foyer bot dabei die ideale Umgebung für eine lebendige Messe und für fruchtbare Gespräche zwischen Schülern, Ausbildern und Auszubildenden. Ein Ausbilder bestätigte: „Ich finde das Konzept gelungen, weil all die Stände nicht auf verschiedenen Stockwerken oder gar in Räumen verteilt sind, sondern einen übersichtlichen Marktplatz der Möglichkeiten bilden, so dass echte Messeatmosphäre aufkommt und sich unsere Besucher nicht verlieren.“

Pünktlich zum üblichen Unterrichtsbeginn begrüßte Schulleiter Martin Zurowski die jungen Teilnehmer aus den Vollzeitklassen. Dazu gehörten Schüler aus dem Berufskolleg 1 (BK1) und dem Berufskolleg mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik (BKWI1). Außerdem Jugendliche aus der sog. Wirtschaftsschule (WS1), die die mittlere Reife anstreben, sowie die zwölften Klassen des Wirtschaftsgymnasiums (WGJ1). Sie alle nahmen ganz bewusst schon ein Jahr vor ihren Abschlussprüfungen teil, um zu gewährleisten, dass sie rechtzeitig vor ihrem Bewerbungsprozess bei einer Präsenzveranstaltung berufliche Informationen über ganz verschiedene Ausbildungsbereiche bekommen. Die obligatorische Teilnahme sollte außerdem dazu beitragen, dass es eben nicht von der Unterstützung des jeweiligen Elternhauses abhängt, ob der Übergang ins Berufsleben gelingt. Die Teilnehmer konnten sich bei einem Messerundgang beraten lassen und erste berufliche Kontakte knüpfen. Celina Gregor aus dem WG gefiel dabei besonders, "dass für jeden etwas dabei ist, egal ob man einen kaufmännischen oder nicht kaufmännischen Beruf sucht." Ihre Klassenkameradin Carina Kesegi ergänzte: "Ich fand super, dass einem die Veranstaltung auch etwas bringt, wenn man noch keine richtige Vorstellung davon hat, was man nach dem Abi mal machen will." Beide bekamen lustigerweise an den Ständen immer wieder zu hören, dass einige der Aussteller einst selbst Schüler an der ASS waren, was die Messe zu einer Herzensangelegenheit machte. Während der Unterrichtspausen genossen auch die anderen Klassen die Möglichkeit, die Messe zu besuchen, wobei sogar einige Schüler der benachbarten Fritz-Ruoff-Schule diese Chance nutzten.

Kein Wunder, denn die Aussteller gaben sich große Mühe, ihr Unternehmen mit attraktiven Messeständen und großzügigen Werbegeschenken zu präsentieren und waren meist mit mehreren Vertretern vor Ort. Diese gaben bereitwillig Auskunft über die Besonderheiten ihres Unternehmens und ihre verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten. In einem großen Extraraum wurden den Teilnehmern Vorträge geboten. Die Referenten aus den Betrieben stellten dabei ganz praxisnah Ausbildungsberufe und (duale) Studiengänge vor. Sie präsentierten, wie Auszubildende bei ihnen gefördert werden und erläuterten, was sie von zukünftigen Mitarbeitern erwarten. Außerdem gaben sie konkrete Tipps, was die Jugendlichen bei ihren Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen beachten sollten. Lehrerin Sonja Edosa aus dem Organisationsteam zeigte sich anschließend zufrieden: „Bemerkenswert war für mich die Ruhe während der Vorträge. Und das, obwohl fast 130 Schüler anwesend waren." Schmunzelnd fragte sie sich: "Waren das wirklich unsere Schüler? Die Vorträge und Filme haben sie anscheinend tatsächlich so erreicht, wie wir uns das vorher erhofft hatten."

Den ganzen Vormittag über präsentierten sich stolze 21 Unternehmen und Institutionen: die Agentur für Arbeit; die AOK; die Einstellungsberatung der Bundespolizeiakademie Böblingen; der Lack- und Farbenhersteller Brillux GmbH & Co. KG; der Esslinger Automobilzulieferer Eberspächer Climate Control Systems GmbH & Co. KG; der Verpackungshersteller Huttenlocher GmbH; der Lebensmittelvollsortimenter Kaufland GmbH; die KKG Steuerberatungsgesellschaft mbH; der Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH; die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen; das Landratsamt Esslingen mit einem enormen Berufssprektrum von den Verwaltungsberufen über Ausbildungen im Bereich Medien-/Informationsdienste, Informatik, Umwelt, Vermessungstechnik, Straßenwärter und Geomatiker; der Discounter Lidl mit dem Ausbildungsbereich Verkauf, Logistik und Verwaltung; die Einstellungsberatung Esslingen des Polizeipräsidiums Reutlingen; der Spezialmaschinenbauer Putzmeister Concrete Pumps GmbH; die Roto-Frank Fenster- und Türtechnologie GmbH; der Spezialist für Schutzverpackungen Storopack Deutschland GmbH + Co. KG; der Finanzdienstleister Swiss Life Select, vertreten durch Jochen Kammerer; der Spezialist für Design, Herstellung und Entwicklung von Thermostaten und Kühlmittelregelventilen THERMAL MANAGEMENT SOLUTIONS DE Oberboihingen GmbH; das Fitnesscenter Top Sports Fitness GmbH, die Volksbank Mittlerer Neckar eG und die Württembergische Versicherung AG. Bei all diesen Ausstellern konnten sich die Schüler nach Ausbildungsplätzen, (dualen) Studiengängen und Karriere-Chancen erkundigen.

Eben diese Vielfalt hatte es Juli Beck aus der Klasse 12c angetan: „Der Berufsinfotag war eine tolle Erfahrung. Mir hat besonders gefallen, wie viele Messestände es gab und über wie viele verschiedene Berufe ich mich hautnah informieren konnte. Auch die Personaler an den Ständen waren super freundlich. Obwohl viele von ihnen noch ziemlich jung aussahen, konnten sie mir schon wertvolle Erfahrungen vermitteln.“ Ihr Klassenkamerad Marian Molcan warf ein: „Ich fand es anderseits gut, dass die Auswahl nicht so uferlos ist wie bei einer Internetrecherche, wo man sich schnell mal verliert. Hier konnte ich all meine Fragen einem persönlichen Ansprechpartner stellen. Das ist viel effektiver als im Netz. Und wenn ich ehrlich bin, fand ich auch viele Werbegeschenke nice, die ich ergattert habe.“

Sonja Edosa aus dem Organisationsteam der Schule bilanziert: „Ich bin wirklich zufrieden mit unserem Berufsinfotag. Denn zusätzlich zu unserer bisherigen 'Ausstellerfamilie', die uns schon länger treu ist, hatten wir dieses Jahr einige neue Firmen dabei. Inzwischen haben wir schon fast mehr Anfragen von Firmen, als wir in unserem Foyer unterbringen können. Das war vor Corona beileibe nicht immer so. Sogar heute kamen per Mail nochmals zwei Anfragen, die nun schon nächstes Jahr berücksichtigt werden wollen.“