Für das Wort und die Freiheit mit ERAMUS+

Schüler der Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen erleben Menschenrechte im internationalen Klassenzimmer.

Menschenrechte

Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch schützen. Bereits seit 1948 garantiert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen jedem Menschen die gleichen Rechte. Die Auseinandersetzung mit den historischen Fundamenten und aktuellen Entwicklungen dieser Rechte steht im Zentrum des ERASMUS+ Projektes „DEMOCRACY MATTERS!“, das die ASS seit 2019 mit fünf Partnerschulen aus Griechenland, der Tschechischen Republik, Nordirland, Italien und Norwegen durchführt.

Um dem Ursprung der Menschenrechte auf den Grund zu gehen, reiste daher im Oktober 2019 eine Schülerdelegation der Albert-Schäffle-Schule mit ihren Lehrern Karen Raff und Matthias Wenzel zum ersten Treffen nach Kreta in Griechenland. Bei Diskussionen mit Menschenrechtsvertretern in Chania, historischen Besichtigungen in Heraklion und spannenden Workshops unter der Sonne Griechenlands tauchten die internationalen Teilnehmer tief in die philosophischen und gesellschaftlichen Grundlagen der Menschenrechte. Außerdem wurden sie im Rahmen ihres Projektauftrages journalistisch tätig. Gleichwohl blieb auch noch genügend Zeit Sirtaki zu lernen und die Kultur und Gastfreundschaft des neuen Partnerlandes zu genießen.

Video

Die eigene journalistische Tätigkeit der Schüler zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm des ERASMUS+ Projekts „DEMOCRACY MATTERS!“ der ASS. In Workshops, bei Expertenvorträgen und Exkursionen recherchieren die Schüler in internationalen Teams zu bestimmten Menschenrechten, werten diese aus und verifizieren sie wenn nötig. Hernach werden diese Informationen aufbereitet, präsentiert und mit Videoclips interessant visualisiert.

ASS

Beim zweiten Schülertreffen in Nürtingen stand für die ca. 65 Projektteilnehmer das Thema Presse- und Meinungsfreiheit im Mittelpunkt des Interesses. Auch in Nürtingen wurde ein buntes Programm geboten, um diese Menschenrechte als Maßstab für zwischenmenschliches und gesellschaftliches Handeln in ihrem historischen und aktuellen Kontext begreifbar zu machen. Spannende Vorträge zur Analyse von Presseveröffentlichungen in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum Stuttgart wechselten sich mit Workshops und Exkursionen nach Frankfurt und München ab. Aber auch das gemeinsame Abendprogramm kam nicht zu kurz.

So diskutierten die Schüler in Frankfurt mit John Steinmark über das Engagement des Börsenverein des deutschen Buchhandels für die Meinungsfreiheit und das permanente Ringen um die Freiheit des Wortes als Grundlage einer freien demokratischen Gesellschaft. Im Anschluss wurde uns im Museum für Kommunikation eindrucksvoll aufgezeigt, welche wichtige Rolle freie Medien in unserer Gesellschaft innehatten und haben.

Die finale Exkursion führte die Schülergruppe nach Dachau, wo zunächst im Max-Mannheimer Haus mit Experten der KZ-Gedenkstätte über Biografien Inhaftierter und die Folgen von Menschenrechtsverletzungen im Konzentrationslager gesprochen wurde. Beim anschließenden Besuch der Gedenkstätte wurde allen Teilnehmer noch einmal bewusst, wie wichtig es ist, sich für die eigenen Menschenrechte und für die anderer einzusetzen.

Gruppenbild

Neben dem eigentlichen Wissenszuwachs im Bereich Menschenrechte erlernten alle ERASMUS+ Teilnehmer an diesen Projekttagen aber noch viel mehr: Da die Arbeits- und „Feiersprache“ bei allen Schülertreffen des Projektes Englisch ist, erhöhen die Schüler automatisch ihre Ausdrucksfähigkeit und Präsentationskompetenz in der Fremdsprache und lernen gemeinsam Sprachbarrieren zu überwinden. Außerdem entwickeln sie eine interkulturelle Sensibilität und Toleranz und pflegen grenzüberschreitende Freundschaften.

Die Reise für Menschenrechte wird die Schüler des internationalen Zuges der ASS im kommenden März nach Brno und Prag in Tschechien führen, wo sie über das Recht der Versammlungsfreiheit sprechen werden. Die neuen Bewerber der Klasse WGI der Albert-Schäffle Schule dürfen sich im Schuljahr 2020/2021 auf Reisen nach Nordirland, Italien und Norwegen freuen.